Geschichte

Trettendorf dürfte seinen Namen von einer „Tret“ haben, einem Platz, auf dem sich das Vieh zur Melkzeit versammelt.
Diese Ortschaft hatte nach 1732 nur 2 Höfe, die die Böhm von Nürnberg und das Klarakloster zu Nürnberg als Grundherrn anerkannten. 1616 hießen die Grundholden Hannß Donhauser und Sixt Schneider.

Aus der Geschichte der Roßtaler Gemeinde:

1636
lautet der Eintrag im Zehentregister der Roßtaler Kirche: „Anno 1636 ist es zu Raitersaich noch alles wüst und öd gelegen… und gar kein Feld besamet und nichts gebaut worden. Trettendorf wurden etliche Morgen wiederum mit ebbes Sommerfrüchten gebauet und teils (sonderlich das Sommerkorn) mit Leuten an den Pflug gespannt, geackert“
1978
Gemeindegebietsreform in Bayern. Trettendorf seither in der Gemeinde Weitersdorf wird eingemeindet. Dieser neuen Gemeinde wird bereits am 22.4.1977 (Stadterhebungstag von 1328) der Name „Roßtal“ erteilt. Roßtal bleibt Markt und wird Kleinzentrum. Erster Bürgermeister des neuen Marktes Roßtal wird Karl Schubert. Der Kernort Roßtal hat nun 4348 Einwohner, die Marktgemeinde Roßtal gesamt 7372 Einwohner.

Aus dem Archiv der Evang.-Luth. Pfarrei St. Laurentius, Roßtal

In Trettendorf, dessen Ortsname auf die Bezeichnung „Tratt“, was als Brachland oder Viehweide gedeutet wird, zurückzuführen ist, hatte die Pfarrei Roßtal den gesamten Großzehnt und den kleinen Zehnt, denn der Pfarrer schreibt:
„Hier sind zwei Hof, geben beide allen großen und kleinen Zehenden, wie auch den Heuzehnt und wird verliehen um 10 Simra und gebührt dem Vicario.“
(Anmerkung: Simra war die Bezeichnis für ein Hohlmaß. Das Getreide wurde damals nicht nach dem Gewicht sondern nach dem Inhalt von Körben bemessen, dabei wurde unterschiedlich nach der Körnerfrucht vorgegangen. So umfaßt 1 Simra Weizen rd. 316 Liter und 1 Simra Hafer rd. 690 Liter)
In Trettendorf gab es auch pfarreigenes Land, was im Verzeichnis von 1482 vermerkt ist: “ Es hat der Pfarrer auch ein Witumbt, die baut der Bauer auf dem großen Hof, der Schmiterer genannt und hat etliche Wiesen unten im Pfaffenberg, der Kasel Brom (?) genannt, gibt 3 Simra Korn, ist ihm aber nit eigen sondern zinsbar geliehen worden, dabey ein Holz am Pfaffenberg“.
Nach dem 30 jährigen Krieg, wann, konnte aus den hier vorliegenden Unterlagen nicht entnommen werden, zog der Markgraf zu Ansbach den Zehnt ein, denn nach einem späteren Verzeichnis fällt der Zehnt von Trettendorf völlig an das markgräfliche Kastenamt in Cadolzburg.
Aus dem schon mehrfach genannten Zehntverzeichnis der Pfarrei Roßtal geht hervor, daß nach dem 30 jährigen Krieg über die Abgabepflicht der Bauern in nicht wenigen Fällen keine Klarheit mehr bestand. Die Überlebenden in den Dörfern übernahmen zum Teil zehntpflichtige Grundstücke bebauten, verkauften und vererbten diese und „verschwiegen“ dies gegenüber dem kirchlichen Zehntnehmer. Da die jeweiligen Pfarrer nicht aus dem Ort stammten, konnten diese, nur gestützt auf ältere Verzeichnisse, so diese den Krieg überstanden hatten, den alten Zustand wenigstens annähenrd wieder herstellen.
Nach 1710 ist in einer Ansbacher Ämterbeschreibung über Trettendorf zu lesen: „…zwei ausgebaute Höfe, unter welchen ein brandenburgisches Wittumsgut (Pfarreigentum) sein soll, welches öde ist und ein Leonrod’scher verschwiegener Hof.
Diese ungeklärten Fälle waren es wohl, daß der Markgraf, wie schon erwähnt, den Zehnt zu seinen Gunsten einziehen ließ.